Gürtelfarbenturnier in Kirchberg an der Murr
Zum Gürtelfarbenturnier in Kirchberg an der Murr trafen sich 285 Judokas aus 60 Vereinen. Ein Gürtelfarbenturnier ist ideal für Judokas mit keiner oder wenig Wettkampferfahrung, weil die Kämpfer nicht nur wie sonst in Alters- und Gewichtsklassen, sondern zusätzlich noch gemäß ihrem Ausbildungsstand (erkennbar an der Gürtelfarbe) eingeteilt werden. Damit ist ausgeschlossen, dass z.B. ein unerfahrener Gelbgurtträger gegen einen erfahrenen Braun- oder gar Schwarzgurtträger antreten muss.
Den Auftakt bei den Niederstettener Kämpferinnen machte Maya Liebig (U18), die alle ihre Gegnerinnen vorzeitig bezwang. Das Energiebündel startete ihre Kämpfe mit schnellen Aktionen, um dann in den Bodenkampf zu gehen und so drei ihrer vier Gegnerinnen in der ersten Minute durch Festhaltegriffe zu besiegen. Die vierte Kontrahentin warf sie innerhalb der ersten Minute zweimal, was jeweils mit Wazari – einem halben Punkt – bewertet wurde. In Summe ein ganzer Punkt und somit Sieg. Vier Kämpfe – vier Siege, damit hochverdienter erster Platz!
Norian Wolf (U18) ließ es gemächlicher angehen. Nach nur 25 Sekunden war sein erster Kampf durch Tai-Otoshi beendet. Durch diese Niederlage und die eindringlichen Worte seiner Betreuer aufgeweckt, drehte er den Spieß um und gewann den zweiten Kampf mit O-Soto-Otoshi. Zweiter Platz.
Katja Parowatkin und Veronika Dvorakova hatten als Seniorinnen jeweils drei Kämpfe. Katjas erster Kampf war unentschieden und wurde über die volle Kampfzeit ausgetragen. Im zweiten Kampf gelang es ihr, ihre Gegnerin mit einer Fußtechnik in den Bodenkampf zu zwingen und mit einem Haltegriff von der Seite (Yoko-Shiho-Gatame) zu fixieren. Erster Sieg nach nur 50 Sekunden. Auch den dritten Kampf gewann sie durch einen Haltegriff und damit auch den ersten Platz. Auch Veronika erkämpfte sich den ersten Platz durch drei Siege, eine Wurftechnik (Tani-Otoshi) und zweimal eine Festhaltetechnik. Beeindruckend war ihr Kampf gegen eine Konstanzer Sportstudentin. Beide Rivalinnen legten sich von Anfang an richtig ins Zeug. Jede wollte eine schnelle Entscheidung. Greifen, eindrehen, ziehen, drücken, fußfegen, alles mit einer ungeheuren Dynamik – aber keine der beiden erzielte im Stand eine Wertung. Jedes Mal folgte nur ein Übergang in den Bodenkampf. Auch dort waren weder ein Hebelansatz noch der Versuch zu würgen von Erfolg gekrönt. Bei Minute 1:29 gelang es Veronika, einen ungewöhnlichen Haltegriff anzusetzen, Gyaku-Yoko-Shiho-Gatame, ein umgekehrter Haltegriff von der Seite. Die Sportstudentin wehrte sich mit aller Kraft und Geschicklichkeit – tatsächlich gelang es ihr kurz vor dem erlösenden Gong, sich zu befreien. Für Veronika bedeutete dies einen halben Punkt Vorsprung, und für ihre Gegnerin, dass sie jetzt loslegen musste, um den Rückstand wettzumachen. Beide, schon ziemlich erschöpft, kämpften im Stand weiter. Veronika musste sich den immer verbissenen werdenden Angriffen erwehren und es gelang ihr, den Vorsprung zu erhalten. Auch für die zweifache Mutter ein erster Platz.
Mit dem Resultat drei erste Plätze und ein zweiter Platz waren Volker Kehrbaum und Uwe Ludewig, die als Trainer die Wettkämpfer betreuten, sehr zufrieden.
Judoabteilung TV Niederstetten Jahresrückblick 2023/24 Rothenburger Vereinsmeisterschaften 2024